Der kleine Klaus und der große Klaus

Vor langer Zeit lebten in einem weit entfernten Dorf zwei Menschen mit demselben Namen. Deshalb nannten sie den einen den großen und den anderen den kleinen Weihnachtsmann. Der große Klaus hatte vier Pferde und Der kleine Klaus hatte nur ein Pferd. Unter der Woche musste der kleine Claus dem großen Claus beim Pflügen helfen. Sonntags konnte der kleine Claus die vier Pferde des großen Claus ausleihen, um sein Land zu pflügen. Jedes Mal, wenn jemand vorbeikam, rief der kleine Claus “Hop, meine Pferde”, so dass alle dachten, er hätte fünf Pferde.

Der große Klaus sagte: “Sag mir nicht, dass es deine Pferde sind, sonst bringe ich dein Pferd um.” Aber Der kleine Klaus konnte nicht anders. Also schlug Der große Klaus das Pferd des kleinen Weihnachtsmannes zu Tode. Der kleine Klaus schaute es mit offenem Mund an. “Jetzt habe ich kein Pferd mehr”, rief er.

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Um etwas für sein Pferd vorweisen zu können, ging der kleine Claus in die Stadt, um das Pferdefell zu verkaufen. Unterwegs kam er zu einem Bauernhof, wo er übernachten wollte, aber die Bäuerin schickte ihn weg. Enttäuscht sah sich Der kleine Klaus um und beschloss, dass er auf dem Dach der Scheune schlafen könnte.

Vom Dach aus konnte der kleine Claus in das Bauernhaus sehen. Dort saßen die Bäuerin und der Küster an einem gedeckten Tisch. Die leckersten Gerichte standen auf dem Tisch. Dann kam der Bauer nach Hause. He, was machst du denn da auf dem Dach? Komm herein. Im Haus versteckte die Bäuerin schnell das leckere Essen und ließ den Küster in einen Sarg kriechen. Ihr Mann hasste Küster.

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Drinnen bekamen der Bauer und Der kleine Klaus einen großen Teller mit Brei. Der Bauer begann zu essen, aber der kleine Nikolaus dachte an das leckere Essen. Er trat gegen den Sack mit dem Pferdefell und dieser quietschte. Er sagte: “Sei still”, aber gleichzeitig trat er wieder gegen den Sack. “Was ist in diesem Sack?”, fragte der Bauer. “Oh, das ist ein Zauberer”, sagte der kleine Claus, “er sagt, er hat den ganzen Ofen voller köstlicher Speisen und Getränke herbeigezaubert. Der Bauer ging sofort nachsehen und traute seinen Augen nicht. Die Bäuerin wagte nicht, etwas zu sagen.

Viele Gläser Wein später fragte der Bauer: “Kann euer Magier den Teufel herbeizaubern?” Den würde ich gerne mal sehen! “Natürlich”, sagte der kleine Claus, “aber er sieht aus wie ein Küster.” Gut, dass du mich gewarnt hast, denn ich hasse Küster. Aber ich bin neugierig. “Dann schau mal in den Sarg.” Das tat der Bauer auch, und er erschrak, denn da war tatsächlich ein Küster drin. Beeindruckt sagte der Bauer: “Du musst mir diesen Zauberer verkaufen! Ich werde dir viel Geld dafür geben.” Und so verließ der kleine Nikolaus den Hof um einiges reicher, als er gekommen war.

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Mit seinem Wagen voller Geld fuhr der kleine Claus am Haus des großen Claus vorbei. “Wie bist du so reich geworden?”  “Das habe ich für mein Pferdefell bekommen, das ich gestern verkauft habe.”  Der große Klaus wollte das auch, also tötete er seine eigenen Pferde und ging mit den Fellen in die Stadt. Aber so sehr er sich auch bemühte, niemand wollte so viel für die Felle bezahlen.

Wütend kehrte Der große Klaus nach Hause zurück. “Du hast mich ausgetrickst, und jetzt sind meine Pferde tot”, schrie er den kleinen Weihnachtsmann an. Er hob den kleinen Weihnachtsmann auf und steckte ihn in einen Sack. Jetzt werde ich dich ertränken! Aber der Weg zum Fluss war lang und der Sack war schwer, also hielt der große Nikolaus an der Kirche an. Als er drinnen war, kam ein alter Viehtreiber vorbei. Seine Rinder liefen über den Sack mit dem kleinen Claus. “Ich bin so jung und muss schon sterben”, rief Der kleine Klaus. “Und ich bin so alt und darf noch nicht in den Himmel”, sagte der Viehtreiber, “wir sollten tauschen.” Und das taten sie auch. Der kleine Nikolaus rannte schnell mit dem Vieh weiter und der alte Viehtreiber wurde vom großen Nikolaus in den Fluss geworfen.

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Wenig später begegnete Der große Klaus dem kleinen Weihnachtsmann mit seinem Vieh. Der große Klaus verstand gar nichts mehr. Der kleine Claus hätte ertrinken müssen! Ich bin zwar ertrunken, aber das sind Wasserrinder! Das habe ich bekommen, als ich auf dem Grund des Flusses aufgeschlagen bin”. Das wollte auch Der große Klaus. Also kroch er freiwillig in einen Sack und ließ sich vom Kleinen Weihnachtsmann in den Fluss werfen. Sofort sank er auf den Grund. “Ich glaube nicht, dass er ein Vieh finden wird”, dachte Der kleine Klaus, als er zufrieden mit seinem neuen Besitz nach Hause ging.


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