Es waren einmal drei Vogelfreunde, die auf dem Lande lebten: eine empörte Gans, eine fröhliche Ente und ein oft stiller Truthahn.
Eines Tages bemerkten die Gänse, dass ihr Bauer sie großzügiger fütterte. “Hiss! Hiss!”, brummte die Gans. “Sie haben uns für das Erntedankfest aufgeplustert – dabei sind wir doch Sängerinnen! Das ist eine Schande!”
Die Gans wandte sich an den Truthahn, dessen Federn sich kräuselten. “Bleiben Sie hart, Herr Truthahn, genau wie ich. Zisch ab bei dieser schlechten Behandlung”, forderte er.
Im Gegensatz zur Gans fand die Ente Freude an ihrer Situation. “Quak!”, gluckste sie. “Ich nenne es Glück! Denkt an all die köstlichen Leckereien, die wir bekommen – Apfelkerne, Kürbiskerne und Fleischreste! Was für ein Festmahl! Lasst uns schnell zu Mittag essen.” Er watschelte fröhlich davon, aber der Truthahn antwortete nur mit seinem üblichen “Fressen! Fressen! Fressen!”
Die Gans war entsetzt über die selige Ignoranz der Ente. “Hiss! Hiss!”, erwiderte sie. “Du bist so ahnungslos wie eine Gans, du Ente! Du quakst zu viel und weißt zu wenig, sogar um bei Regen ins Haus zu gehen.”
Die Ente gluckste nur: “Was für ein Glück!”, quakte sie.
“Hiss! Das ist eine Welt des Missbrauchs!”, rief die Gans.
“Du bist die große Gans hier”, schnatterte die Ente und schüttelte ihre Federn.
“Hiss!”, schrie die Gans und erregte damit die Aufmerksamkeit aller Tiere auf dem Hof. “Hören Sie, Herr Truthahn, die Welt ist voller Probleme!”, warnte sie.
Aber der Truthahn, der die ganze Debatte beobachtet hatte, hob einfach den Kopf, plusterte sein Gefieder auf und antwortete mit einem zufriedenen “Fressen! Fressen! Fressen!”
Auf dem Hof wurde gelacht, nicht über die Verstimmung der Gans oder die Naivität der Ente, sondern über die weise Gleichgültigkeit des Truthahns. Es schien, als hätte der Truthahn inmitten des Lärms und der Streitereien einen Weg gefunden, sein Schicksal anzunehmen, in der Gegenwart zu leben und das vor ihm liegende Festmahl zu genießen.
Und so verbreitete sich die Geschichte von der mürrischen Gans, der fröhlichen Ente und dem weisen Truthahn im ganzen Land und erinnerte alle, die sie hörten, daran, den Augenblick zu schätzen, weise zu leben und auf die Probleme des Lebens immer mit einem herzlichen “Fressen! Fressen! Fressen!”