Väterchen Frost

Es waren einmal ein Mann und eine Frau, die hatten eine wunderschöne Tochter. Ihr Name war Natasha. Nicht lange, nachdem Natashas Mutter gestorben war, heiratete ihren Vater wieder. Ihre neue Stiefmutter hatte bereits zwei Töchter. Natasha war froh nicht nur eine neue Mutter zu bekommen, sondern auch zwei Schwestern.

Leider entdeckte Natasha bald, dass ihre Stiefmutter und ihre Töchter nicht wirklich freundlich waren. Sie ließen sie all die harte Arbeit machen und machten selbst gar nichts. Natashas Vater bemerkte das natürlich, aber er konnte nichts gegen die Wünsche seiner neuen Frau tun. Natasha war traurig, aber sie zeigte es nicht. Sie versuchte immer jeden glücklich zu machen.

An einem eisigkalten Tag mit meterweise Schnee draußen und Eiszapfen, die vom Dach hingen, sagte die Stiefmutter zu ihrem Mann, “Es ist Zeit einen Ehemann für Natasha zu finden. Morgen wirst du mit dem Schlitten rausfahren und sie mitnehmen.” Diese Worte machten Natasha sehr glücklich, weil sie zuhause nicht glücklich war und sie sich freute einen lieben Mann zu heiraten.

Am nächsten Morgen zog Natasha ihre schönsten Kleider an und ging runter. Sie nahm ihre kleine Tasche mit ihren prächtigsten Besitztümern mit. Sie sah so schön und niedlich aus! Die Stiefmutter und die Schwestern waren eifersüchtig auf sie, obwohl sie bessere Kleider und Juwelen hatten. Dann sagte die Stiefmutter zu ihrem Mann: “Hör mir gut zu. Du musst Natasha zu dem großen Berg im Wald bringen. Dort lässt du sie bei der großen Pinie zurück. Ihr Bräutigam wird sie von dort mitnehmen. Ich will, dass sie Väterchen Frost heiratet.”

Oh, dieser böse Plan machte ihrem Ehemann und Natasha Angst! Aber sie ziehen los und nach einer Weile kommen sie an dem großen Baum an. Es begann immer stärker zu schneien, als sich Natasha unter den Baum setzte. Ihr Vater sagte ihr weinend Lebewohl und kehrte nach Hause zurück.

Natasha wurde immer kälter, während sie alleine in dem weitreichenden Winterwald saß. Plötzlich hörte sie ein Geräusch, es kam näher und näher. Es schien, als würde jemand von Baum zu Baum springen. Es war der Frost, der immer näher kam…

Schnell hörte Natasha das gleiche Geräusch direkt über ihr von der Spitze der Pinie. Sofort wurde es noch kälter. Dann sprach eine Stimme, “Liebes Mädchen, ist dir warm genug?,” Natasha konnte kaum sprechen, weil ihr so kalt war, aber sie flüsterte “Ja, Väterchen Frost.” Der Frost kam den Baum herunter und stellte dem Mädchen die Frage noch einmal. Und wieder antwortete das Mädchen freundlich.

Dann sprang der Frost aus dem Baum hinunter und landete direkt vor Natasha auf dem Boden. Er war so schön anzusehen, er hatte einen wunderschönen Mantel voller Schneeflocken und ein Zepter aus Eis. Er schaute auf das fast erfrorene Mädchen und berührte sie leicht mit seinem Zepter. Sofort wurde Natasha wärmer. Ihre Kleider verwandelten sich in die schönsten Kleider, die sie jemals gesehen hatte. Und ihre kleine Tasche mit ihren Habseligkeiten verwandelte sich in die herrlichsten Edelsteine. Der Frost schaute Natasha zufrieden an und dann verschwand er.

Natashas Vater konnte seinen Augen nicht trauen, als er seine Tochter am nächsten Tag gesund und munter am nächsten Morgen unter der Pinie sitzen sah. Die strahlenden Edelsteine und die wunderschöne Kleidung waren auch eine große Überraschung. Er nahm seine Tochter mit nach Hause und dachte, dass seine Frau ihre Entscheidung bereuen würde. Aber stattdessen wurde sie noch eifersüchtiger! Sie entschied sich ihre Töchter auch zu der Pinie zu schicken.

Aber ihre Töchter waren nicht so lieb und nett wie Natasha. Als Väterchen Frost kam, um nach ihnen zu schauen, waren sie böse und gemein. Also belohnte er sie nicht mit Edelsteinen und Kleidung, sondern ließ sie erfrieren. Als ihre Mutter sie am nächsten Tag fand, würde sie von Trauer übermannt, aber nachdem einige Zeit vergangen war, erkannte sie, dass das ihre Lektion dafür war, dass sie grausam und gierig gewesen war.

Danach wurde Natashas Leben viel besser. Sie lernte einen netten Mann kennen, den sie heiratete. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.


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